Künstlerische Projekte und Veranstaltungen
Kunst ermöglicht einen besonderen Blick auf psychische, kulturelle und gesellschaftliche Probleme und Phänomene und ein Verstehen derselben, welches anderen Sichtweisen, seien es wissenschaftliche oder klinische, oft verschlossen bleibt. Zudem können in der Kunst philosophische, kulturwissenschaftliche und psychoanalytische Gedanken und Konzepte auf eine Weise verhandelt werden, wie es diesen Disziplinen selbst kaum möglich ist. Deswegen ist dem IPPK ein Anliegen, nicht nur Philosophie, Psychoanalyse und Kulturwissenschaften in einen wissenschaftlichen Diskurs zu bringen, sondern auch diesen Diskurs durch die Kunst aufzubrechen und so neue Denk- und Handlungswege zu erschließen.
Aktuelle Projekte und Veranstaltungen
Hier finden Sie Informationen zu aktuellen künstlerischen Projekten und Veranstaltungen:
Veranstaltungsreihe: Psychoanalyse und Film
Ab Herbst 2023 bietet das IPPK in dem Hamburger Programmkino zeise kinos eine Filmreihe Psychoanalyse und Film an, bei der es nicht, wie so oft, darum geht, Filme psychoanalytisch zu deuten, sondern sie zu befragen, was sie die Psychoanalyse lehren.
Erster Termin der Film-Matinée: 12. 11. 2023, 11.00 Uhr
Ort: zeise kinos, Friedensallee 7-9, 22765 Hamburg
Ansprechpartner: Wer Interesse hat, kann sich bereits jetzt an die Moderator:innen wenden:
Vergangene Projekte und Veranstaltungen
Lesung: Nico Graack: Wenn ich groß bin, möcht‘ ich auch mal Spießer werden. Reflexionen von der Tankstelle
Am 21. 07. 2023 liest Nico Graack aus seinem neuen im IPPK-Verlag erscheinenden Buch Wenn ich groß bin, möcht‘ ich auch mal Spießer werden. Reflexionen von der Tankstelle.
Zeit: Freitag, 21. 07. 2023, 20.00 Uhr
Ort: Art Gallery Susanne Rikus Heckmann-Höfe Oranienburgerstr. 32 10117 Berlin-Mitte
Die Katastrophen unserer Zeit – von den Kriegen, niedergeschlagenen Aufständen und modernen Sklavenhaltungen in den Postkolonien bis zur tödlichsten aller: dem ökologischen Kollaps – erschaffen ein realdystopisches Dickicht, durch das zu navigieren der westliche Diskurs mit der medialen Reizüberflutung sicher zu verhüten weiß. An der Sonnenseite dieser Dystopie gedeihen die letzten Menschen, die von E-Autos und Brückentechnologien faseln. Die Ränder dieser Sonnenseite sind von postmodernen Hippies, Punks, Aktivist*innen und „Ausgestiegenen" bewohnt. Nico Graack bewegt sich gedanklich in einer Mischung aus Philosophie, Psychoanalyse und spontaner Ethnographie durch dieses Dickicht. Physisch bewegt er sich in den Autos, die ihn beim Trampen einsammeln. Eine Sammlung kurzer Reflexionen und Essays, die an den Tankstellen Europas, auf den Demonstrationen und Besetzungen, in den Seminarräumen der Universitäten und auf den mediterranen Hippie-Festivals entstanden sind – ein Versuch, sich zu orientieren.
IPPK_Lesung_Nico_Graack_21_07_23.pdf
Nico Graack (Jahrgang 97) arbeitet als freier Autor, philosophisch und journalistisch. Daneben ist er im Begriff, so Gott will, sein bald zehnjähriges Studium der Philosophie und Informatik (mit Ausflügen in die Chemie) an der Karlsuniversität zu Prag zu beenden. Davor studierte er in Kiel, verbrachte aber stets die Hälfte des Jahres auf Reisen per Anhalter durch Europa und Nordafrika. Er ist in verschiedenen Teilen der Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv und beteiligt sich an Blockaden, Besetzungen und Demonstrationen. Aktuell liegt sein Fokus in der internationalen Kampagne „Debt for Climate“ zur Streichung der Staatsschulden der Länder des Globalen Südens. Artikel erschienen u.a. in der analyse & kritik, der Jacobin und der Y - Zeitschrift für atopisches Denken.
Buch: Nico Graack: Wenn ich groß bin, möcht‘ ich auch mal Spießer werden. Reflexionen von der Tankstelle. Berlin: IPPK-Verlag 2023, ISBN 978-3-949634-01-7
(Foto: Klára Soukupová)