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Prof. Dr. med. Lutz Götzmann: Oedipus und Anti-Oedipus – zur Struktur eines Mythos als Linie, Loop und Girlande

Der Ödipuskomplex wird seit Freud als das „Shibboleth“ der Psychoanalyse betrachtet. Entsprechend wurde dieses zentrale Konzept auch vielfach kritisiert. Ich greife in dem Vortrag drei Kritiken mit der Absicht auf, die Ödipus-Theorie mit Hilfe dieser kritischen Impulse fortentwickeln zu können: Zunächst der „Anti-Ödipus“ von Deleuze & Guattari mit der Idee einer revolutionären Wunschmaschinenwelt und eine reaktionären Repression, die seitens der Gesellschaft an diese Wunsch-Welt herangetragen wird. Dann die Kritik von Jean Laplanche, der auf dem Sexualprimat des Andern besteht und die Ödipus-Theorie als Abwehr der Verführungstheorie betrachtet. Zuletzt die Idee einer postödipalen Gesellschaft, in welcher das Väterliche abgeschafft ist. Vor diesem Hintergrund werden verschiedene Verlaufsformen des Ödipus als Linie, Loop und Girlande dargestellt und der Anti-Ödipus als typisches "Loop-Phänomen" interpretiert. Abschließend wird der Ödipus-Mythos in seinen zeitgebundenen Ausformungen als ödipaler, antiödipaler und postödipaler Mythos gedeutet.

Kostenbeitrag

Nicht-Mitglieder: 11,83€ | 0,00€ für Studierende, Arbeitslose, prekär Beschäftigte
Mitglieder: 0,00€ für Mitglieder mit Grundbeitrag/Sozialbeitrag/Förderbeitrag

Anmeldung

Bitte registrieren Sie sich für diesen Vortrag über folgenden Link: https://www.eventbrite.de/e/prof-dr-med-lutz-gotzmann-oedipus-und-anti-oedipus-tickets-1335485796969?aff=oddtdtcreator

Informationen zur Veranstaltung

Beginn 16.06.2025 19:30
Ende 16.06.2025 21:00
Ort online

Redner/Rednerin

Lutz Götzmann

Prof. Dr. med.

Prof. Dr. med. Lutz Götzmann ist Direktor des IPPK. Mit-Begründer des Instituts für Philosophie, Psychoanalyse, Kulturwissenschaften, Berlin (IPPK); und Mit-Herausgeber der Zeitschrift "Y - Zeitschrift für Atopisches Denken". Seit 2021 in eigener psychoanalytischer Praxis in Berlin. Seit 2014 apl. Professur an der Universität zu Lübeck. Zahlreiche Publikationen im Bereich der psychoanalytischen Psychosomatik. 2011-2020 Chefarzt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Bad Segeberg. Habilitation an der Universität Zürich mit dem Thema "Psychosoziale Aspekte der Transplantationsmedizin". Psychoanalytische Ausbildung am Freud-Institut in Zürich, Mitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse (SGPsa / IPV). Tätigkeit als Assistenzarzt in der Psychiatrie und Neurologie in Berlin und Zürich. Studium der Humanmedizin in Homburg / Saar.