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Philipp Soldt: Die rätselhaften Botschaften des Textes

In diesem Beitrag zur Literaturpsychoanalyse und psychoanalytischen Theorie der ästhetischen Erfahrung geht es um eine Untersuchung des Text-Leser:in-Verhältnisses unter Nutzung von Laplanches Konzept der »rätselhaften Botschaften«. 

In früheren Arbeiten war die ästhetische Erfahrung als intersubjektive konzeptualisiert worden, in deren Vollzug das ästhetische Objekt zum (imaginären) Subjekt wird – und reziprok das rezipierende Subjekt zu dessen Objekt des Begehrens: »Was will das Bild/der Text von mir?«.Welche Rolle spielen in diesem Prozess einer wechselseitigen Konstituierung die rätselhaften Botschaften des Textes, die Laplanche zufolge einen Überschuss bzw. sein Triebhaftes vermitteln? Jenseits der offen-reziproken Beziehung des Verstehens zwischen Leser:in und Text wird damit eine zweite Ebene der Beziehung generiert, »in der die Interaktion keine Geltung mehr hat, weil die Waagschalen ungleich sind« (Laplanche, Neue Grundlagen für die Psychoanalyse, S. 134). Für die/den Leser:in erwächst daraus eine tendenziell unabschließbare, ja stets scheiternde Übersetzungsaufgabe. 

Diese Dynamik soll anhand einer kleinen literarischen Fallstudie unter die Lupe genommen werden.

Kostenbeitrag

Nicht-Mitglieder: 10,-€ | 0,00€ für Studierende, Arbeitslose, prekär Beschäftigte
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Anmeldung

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Informationen zur Veranstaltung

Beginn 13.10.2025 19:30
Ende 13.10.2025 21:00
Ort online

Redner/Rednerin

Philipp Soldt

Philipp Soldt studierte Psychologie in Bremen und war tätig als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes (S. Zepf) und an der Universität Bremen (E. Reinke) und wurde 2005 promoviert mit einer Arbeit über das »Denken in Bildern«. Er leitete ein DFG-Forschungsprojekt zur Psychoanalyse der ästhetischen Erfahrung. Weiterer wissenschaftlicher Schwerpunkte war und ist die psychoanalytische Konzeptforschung, z.B. zur Theorie der Affekte, zum Primär- und Sekundärprozess und zum Vorbewussten. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung 2010 ist er seit 2011 in eigener Praxis in Bremerhaven niedergelassen als Psychoanalytiker. Auswahl Publikationen: (2007). (Hrsg.). Ästhetische Erfahrungen. Neue Wege zur Psychoanalyse künstlerischer Prozesse. Gießen: Psychosozial. (2009). (hrsg. zusammen mit Karin Nitzschmann.). Arbeit der Bilder. Die Präsenz des Bildes im Dialog zwischen Psychoanalyse, Philosophie und Kunstwissenschaft. Gießen: Psychosozial. (2013). (hrsg. zusammen mit Karin Nitzschmann.). Sprach/Bilder. Zur Artikulation des »Unsagbaren« in Psychoanalyse, Literatur und Kunst. Gießen: Psychosozial. (2015). Spielarten der Wahrnehmung. Überlegungen zu medienspezifischen Formen ästhetischer Erfahrung. In: Leikert, Sebastian (Hrsg.). Zur Psychoanalyse ästhetischer Prozesse in Musik, Film und Malerei. Gießen: Psychosozial, S. 97-118. (2019). Die Wiederkehr des Urverdrängten. Das Unheimliche als Ereignis im psychoanalytischen/ästhetischen Feld. In: Bataller Bautista, Isabel et al (Hrsg.). Gegenwart des Unheimlichen – unheimliche Gegenwart. Klinische, ästhetische und gesellschaftliche Perspektiven 100 Jahre nach Freud. Gießen: Psychosozial, S. 51-71. (2024, im Druck). Vorbewusstes und vorbewusste seelische Prozesse. Hauptbeitrag in: Mertens, Wolfgang & Storck, Timo (Hrsg.). Vorbewusstes. Interdisziplinäres Psychoanalytisches Forum, Band 3. Gießen: Psychosozial.

(Foto: Privatbesitz)